Gefährdungslage des Fetthennen-Bläulings (Scolitantides orion) in Bayern

Fetthennen-Bläuling Kopula, Landkreis Kelheim, 17. April 2020 (Foto: Robert Hirmer)

Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) kommt in Bayern in vier Naturräumen vor. Davon können derzeit nur die Populationen entlang der Donau zwischen Passau und der Grenze zu Österreich als stabil angesehen werden. Dort u. a. an einer stillgelegten gemähten Bahnlinie entlang von Granitfelsen mit der Raupenfutterpflanze Purpur-Fetthenne (Sedum telephium). In der Südlichen Frankenalb und im Falkensteiner Vorwald stark rückläufig. Erloschen sind die Vorkommen bei Essing/Randeck durch Mahd und das Entfernen der Raupenfutterpflanzen von Felsen, bei Donaustauf durch Felssicherungsmaßnahmen und bei Bach an der Donau durch das Zuwachsen von drei Steinbrüchen. Bei Matting durch Mahd des Bahndammes stark gefährdet. Dort wahrscheinlich nur noch durch die tatkräftige Unterstützung von zwei ehrenamtlichen Meldern vorhanden. In Mainfranken bei Retzstadt wahrscheinlich ausgestorben, da Nachsuchen in den letzten Jahren ohne Erfolg. Bei Hammelburg akut vom Aussterben bedroht, dort wächst Sedum telephium auf Weinbergsmauern. Das Futterpflanzenangebot ist durch falsche Pflegemaßnahmen und Vertrocknung stark verringert* (.https://www.lepidopedia.de). Noch vereinzelt bei Kleinochsenfurt. Aktuelle Funde im Frankenwald z.B. aus einem Diabassteinbruch, die aktuelle Verbreitungssituation ist unklar, möglicherweise ist die Art entlang von Straßen- und Bahndämmen aus Thüringen eingewandert. Neumeldungen hierzu sind gerne im Portal erwünscht. Einzelne Funde im Höllental bei Bad Steben gehen vermutlich auf eine sporadische Einwanderung aus Thüringen zurück. Weiterhin vom Aussterben bedroht auch durch das hitzebedingte Absterben der Raupenfutterpflanze vor allem in Mainfranken. .

https://www.tagfalterbayern.de/art?art=Scolitantides%20orion

Fetthennen-Bläuling Larvalhabitat, Landkreis Passau, 27. April 2021 (Beobachter: Thomas Netter)

*Onlineliteratur: https://www.lepidopedia.de/massiver-rueckgang-von-scolitantides-orion-fetthennen-blaeuling-in-unterfranken/