Gefährdungslage des Roten Scheckenfalters (Melitaea didyma) in Bayern

Roter Scheckenfalter Kopula, Landkreis Eichstätt, 4. Juli 2022 (Foto: Norbert Dippold)

Melitaea didyma Raupe, Landkreis Kelheim, 15. Juni 2021 (Foto: Thomas Netter)

Der Rote Scheckenfalter (Melitaea didyma) kommt hauptsächlich in Bayern von Mainfranken bis zur Rhön vor, z.T. noch individuenreich, z.B. bei Ostheim v.d. Rhön oder um Karlstadt. Im Südlichen Steigerwald und im Grabfeld bei Herbstadt steht sie kurz vor dem Aussterben. In der Nördlichen Frankenalb auf den Weismainjura und den Truppenübungsplatz Grafenwöhr beschränkt. In der Mittleren Frankenalb stabil auf den Truppenübungsplatz Hohenfels. Ansonsten fast nur noch auf den Kalkmagerrasen in den Flusstälern der Lauterach und der Naab nachzuweisen. Rückgänge im Tal der Schwarzen Laaber. In der Südlichen Frankenalb nur noch stabil in den Magerrasen und Steinbrüchen des Gailachtals und an der Arnsberger Leite im Altmühltal. Im Riedenburger Schambachtal stark zurückgegangen. Die Art besiedelt lückige, großflächige und strukturreiche Magerrasen. Sie ist weiterhin stark rückläufig. Die Ursachen liegen entweder in der nachlassenden Pflege (Sukzession) oder in der Änderung der Beweidung der Flächen (braucht mindestens zweimalige scharfe Beweidung im engen Gehüt), Koppelbeweidung und die Bromisierung durch Stickstoffeintrag. Ein möglichst früher Beweidungszeitpunkt zur Entgegenwirkung der Vergrasung wäre, wie bei vielen Arten die auf lückige Kalkmagerrasen spezialisiert sind, eine mögliche Maßnahme zur Erhaltung. Die Schaffung von offenen Rohbodenstellen oder bei starker Vergrasung ein abbrennen der Vegetation wären weitere Maßnahmen in Habitaten der Art.

https://www.tagfalterbayern.de/art?art=Melitaea_didyma

Melitaea didyma Larvalhabitat, Landkreis Kelheim, 15. Juni 2021 (Foto: Thomas Netter)