Gefährdungslage des Wundkleebläulings (Polyommatus dorylas) in Bayern

Wundkleebläuling Kopula, Landkreis Amberg-Sulzbach, 13. Juli 2017 (Foto: Oliver Böck)

Wundkleebläuling Raupe, Landkreis Miesbach, 18. Mai 2023 (Foto: Markus Dumke)

Der Wundkleebläuling (Polyommatus dorylas) ist außerhalb der Alpen fast ausgestorben. Die letzten Nachweise stammen aus der Nördlichen Frankenalb. Zwischen Pottenstein und Haselbrunn wurde er bis Anfang der 2010er Jahre an mehreren lückigen und wundkleereichen Kalkmagerrasen nachgewiesen. Der letzte Fund stammt vom Parkplatz gegenüber dem Schrottenberg aus dem Jahr 2019. Ansonsten ist Polyommatus dorylas nur noch auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr und direkt angrenzenden kleinen Flächen bei Auerbach vertreten. Dort wurden diese während der Flugzeit in den letzten Jahren leider beweidet. Die Individuendichte ist in den letzten Jahren auf den öffentlich zugänglichen Flächen stark zurückgegangen. Im Jahr 2023 kein einziger Nachweis bei mehreren Nachsuchen. In den Bayerischen Alpen noch weiter verbreitet. In den Chiemgauer Alpen zwischen Inn und Tiroler Achental und im Mangfallgebirge um Bayrischzell in großen Metapopulationen auf extensiv genutzten Rinderweiden an steilen, niedrigwüchsigen und oft steinigen Kuppen oder Böschungen. Dort gehen die Bestände auf ehemals gut frequentierten, tiefer gelegenen Almen zurück und einzelne Vorkommen verloren. Möglicherweise trägt Gülleausbringung oder Stickstoffeintrag zur Gefährdung bei. Auf gemähten oder beweideten Buckelwiesen im Raum Mittenwald z. T. noch stabil.

https://www.tagfalterbayern.de/art?art=Polyommatus%20dorylas

Lebensraum des Wundkleebläulings, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, 30. Juni 2016 (Foto: Oliver Böck)