Gefährdungslage des Westlichen Quendelbläulings (Pseudophilotes baton) in Bayern

Westlicher Quendelbläuling Kopula, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, 26. Mai 2022 (Foto: Markus Dumke)

Westlicher Quendelbläuling Raupe, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, 22. Juli 2021 (Foto: Oliver Böck)

Der Westliche Quendelbläuling (Pseudophilotes baton) hat in Bayern nur noch eine stabile Population bei Mittenwald. Das Fluggebiet besteht aus einem Mosaik aus rinderbeweideten Flussschotterheiden, Borstgras-Thymianrasen, Schneeheide-Kiefernwäldern und einer durch Lawinenabgänge offengehaltenen Schuttrinne. Leider Lebensraumverlust durch Verbuschung mit Hasel und Fichtenneuaustrieben. Ein Einzelnachweis im Friedergries im Jahr 2021, dort starke Habitatverluste durch Verbuschung mit Kiefernarten. Im Leipheimer Moos, wo bis Ende der 2000er Jahre auf Almkalkhügeln nachweislich die stärkste bayerische Population existierte, kurz vor dem Aussterben. Dort haben die gut gemeinten und für die Vogel- und Libellenpopulationen erfolgreichen Wiedervernässungsmaßnahmen leider zu einem sehr starken Lebensraumverlust geführt. Auf der gesamten Frankenalb ist sie leider erloschen. Letzte Funde bei Dollnstein, Obereichstätt, Eichstätt, Arnsberg im Altmühltal und Kallmünz an der Naab zwischen 2010 und 2017. Letzter Nachweis am Hirmesberg bei Kallmünz. Gründe für den Rückgang sind wahrscheinlich eine Mischung, unter anderem, aus Lebensraumverschlechterung durch Aufgabe der Hutweide (Sukzession oder Umwandlung in Koppelbeweidung), ungünstige Beweidungszeitpunkte zur Flugzeit (mangelndes Blütenangebot), Eintrag von Stickstoffen aus der Landwirtschaft (Bromisierung der Magerrasen) und auch klimatische Ursachen (Austrocknung der Thymianvorkommen in den Lebensräumen).

https://www.tagfalterbayern.de/art?art=Pseudophilotes_baton

Westlicher Quendelbläuling Larvalhabitat, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, 22. Juli 2021 (Foto: Oliver Böck)