Rostbinde, Landkreis Neustadt an der Waldnaab, 19. Juli 2020 (Foto: Robert Hirmer)
Der Rostbinde (Hipparchia semele) ist in Bayern eine der am stärksten rückläufigen Arten der letzten zwei Jahrzehnte. Sie ist inzwischen vom Aussterben bedroht. Größere Vorkommen werden nur noch auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr vermutet. Umliegend kleinere Populationen bei Auerbach und auf Sandgruben inmitten von Kiefernwäldern in der Umgebung von Grafenwöhr. In Mainfranken gibt es noch eine Metapopulation in den steinigen Erdseggenmagerrasen mit lichten Kiefernwäldern um Karlstadt über den Truppenübungsplatz bis ins Fränkische Saaletal bei Hammelburg. Ansonsten noch Einzelfunde im Grabfeld bei Unsleben und Mittelstreu sowie bei Ostheim vor der Rhön, jedoch nur kurzzeitig und auf Einwanderung aus Thüringen zurückzuführen. In der gesamten Frankenalb erloschen, nach 2010 liegen noch drei Nachweise von den Plattenkalkhalden bei Mörnsheim im Gailachtal, einem Steinbruch bei Wintershof und der letzte Nachweis 2015 von der Thingstätte bei Eichstätt vor. Nachlassende Beweidungsintensität und Verbuschung der Flächen sind unter anderem Gründe für den drastischen Rückgang. Kein Nachweis mehr von der Fröttmaninger Heide nördlich Münchens in den letzten 10 Jahren, dort durch Aufforstung von lichten Kiefernwäldern verschwunden.
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Rostbinde Lebensraum, Landkreis Main-Spessart, 20. August 2016 (Foto: Oliver Böck)